Die Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck Zittau besteht seit fast 100 Jahren.
Die KVG hat mehrere politische Systeme, einen Weltkrieg und eine komplette Neuausrichtung überstanden und ist heute ein modernes und wettbewerbsfähiges Unternehmen im Landkreis Görlitz. Der Weg dorthin war turbulent, nicht immer vorhersehbar. Und dennoch hat die KVG ihre „Busspur“ trotz erforderlicher Anpassungen an neue Rahmenbedingungen nie verloren und ist heute modernisiert und wettbewerbsfähig.
61 Linien werden mit 90 Bussen befahren. 154 Mitarbeiter sind an drei Standorten beschäftigt.
Gründung während der Weimarer Republik
Gegründet wurde die die sächsische Busgesellschaft KVG im Jahr 1924 in Zittau. Deutschland stand damals ganz im Zeichen der Weimarer Republik – die bevorstehenden Ereignisse warfen bereits ihre Schatten voraus. Der Zweite Weltkrieg drohte, herrschte und zerstörte fast das gesamte Liniennetz. Die KVG selbst hat jedoch überstanden und unter schwierigsten Bedingungen wurde der Wiederaufbau durchgeführt. Die Fahrzeughersteller im geteilten Nachkriegsdeutschland waren überwiegend in den Westzonen ansässig, was den Aufbau im Osten massiv erschwerte.
Verstaatlichung in DDR-Zeiten
Mit Gründung der Deutschen Demokratischen Republik wurde das Busunternehmen verstaatlicht und in ein sogenanntes Kombinat eingegliedert – zusammen mit anderen Mobilitätssparten wie z. B. der Güterverkehr, Speditionen oder Fahrschulen. Die deutsche Wiedervereinigung 1990 war auch für die KVG ein einschneidendes Erlebnis. „Die Wende war wie eine Revolution. Die volkseigenen Kombinate wurden aufgelöst und die ÖPNV-Betriebe gingen an die Landkreise“, erinnert sich Alfons Dienel, seit 1980 bei der KVG tätig und heutiger Geschäftsführer des Unternehmens.
Teil der Unternehmensgruppe Abellio
Zwischen 2005 und 2014 gehörte die KVG zur Abellio-Gruppe, die ihr Mutterunternehmen seit Ende 2008 mit NedRailways in den Niederlanden hat. Aufgrund der strategischen Unternehmensentscheidung, sich aus dem Busgeschäft zurückzuziehen, verkaufte Abellio die KVG Ende 2014 an Rhenus Veniro.
Von Rhenus Veniro zu Transdev
Im Januar 2019 erwarb die Rethmann-Gruppe, eine familiengeführte deutsche Holding, 34 Prozent der Kapitalanteile an der französischen Transdev Group. Im Zuge dessen brachte die Rethmann-Gruppe ihrerseits ihre Bus- und Bahntochter Rhenus Veniro in die Transdev-Gruppe ein, so dass die KVG seitdem ein Tochterunternehmen der Transdev ist.